Der Begriff „Ethno Mode“ geistert wie ein Zauberwort durch die Mode-Journale und stößt nicht nur in der Damenwelt auf großes Interesse. Auch die Herren der Schöpfung versuchen sich zaghaft in dieser aktuellen Mode. „Ethno“ umfasst aber auch andere Bereiche wie Möbel etc., soll aber hier keine Rolle spielen.
Der Begriff „Ethno“ ist von dem Wort Ethnologie abgeleitet und ist einfach mit „Völkerkunde“ zu übersetzen. Beim Ethno Look hat man es somit mit Kleidungsstücken und Elementen der traditionellen Mode fremder Kulturen und Volksstämmen unseres vielfältigen Erdballs zu tun.
An dieser Stelle präsentieren wir Ihnen weitere Informationen zu diesem Look – mit seinen Auswirkungen beispielsweise auf Kleidungsstücke, Taschen, Schuhe, Jacken und Mäntel. Stets mit Zusammenhängen, aus welcher Kultur und Volksstämmen die Einflüsse stammen: Ob Afrika, indianische Folklore oder Asien. Zusätzlich mit Hinweisen, welche Materialien (Leder, Stoffe, spezielle Applikationen) meist verwendet werden.
Ethno Mode: Kleider, Jodphur-Hosen, Haremshosen, Tunika´s
Bei der Ethno Mode für Damen wird das Fernweh zum Ausdruck gebracht und die Sehnsucht nach anderen Kulturen. Es sind besonders die landesüblichen Farben und Muster, die auf unsere Kleidung aus anderen Ländern übernommen werden. Sicherlich sind die so genannten Folklore-Elemente in der Mode nicht neu, jedoch werden sie in der gegenwärtigen Modegestaltung zum Trend.
Die Stilmöglichkeiten sind dabei äußerst breit gefächert. Es scheint, als seien die Modedesigner wieder einmal auf Weltreise gegangen. Aktuell haben sie sich wohl hauptsächlich auf dem „schwarzen Kontinent“ umgesehen, denn afrikanische Schnitte, wie der des Kaftans und Farben der afrikanischen Gewürze bilden die Grundlage des „Ethno-Looks“ in der aktuellen Damen-Modewelt. Einzelne Elemente, die als Schmuck auf den Kleidern aufgebracht sind, in Holz, Leder oder anderen Naturfasern Afrikas, offenbaren den starken Hang der Damenkleider nach solchen Schmuckelementen.
Ethno-Teile werden mit der klassischen Mode kombiniert, sehr zur Freude der Damenwelt. Eine Tunika mit auffälligem Print, gepaart mit einer klassischen Jeans wirkt genauso exotisch, wie ein einfarbiges Tanktop mit einer reichhaltig geschmückten Jodphur-Hose. Perlen, Federn, Schnüre und Fransen vervollständigen den Ethno Look und werden oft noch zusätzlich mit fremdländischen Accessoires ergänzt. Schmucksteine geben diesem Modetrend oft noch den richtigen „Pfiff“ und verschaffen der Trägerin das nötige Selbstbewusstsein in ihrem öffentlichen Auftreten. Auch in der Herrenmode werden, wenn auch noch zaghaft, solche schmückenden Ethno-Elemente angewandt.
Ethno Mode: Taschen
Auch oder vielleicht sogar besonders bei den Taschen spielt der Ethno-Look eine herausragende Rolle. Taschen sollen möglichst farbenfroh und vielleicht ein wenig verspielt sein. Die Gepflogenheiten der Mode aus anderen Ländern geben hierfür eine breite Palette an sehr guten Anregungen.
Eine Tasche soll heute mehr sein als bloßer Stauraum für Schlüssel, Handy oder Portemonnaie. Die Taschen gehören zu den Accessoires, die das Outfit der Trägerin oder auch des Trägers vervollständigen. Deshalb ist der Ethno-Look ohne entsprechende Taschengestaltung wohl kaum denkbar. Ob kleine Taschen, ob große Taschen – sie sind ohne Fellbesatz, ohne Glitzersteine oder ohne Nieten im Ethno-Look kaum mehr denkbar. Taschen werden so in der gegenwärtigen Mode zum dekorativen „Must-Have“ und wer die in diesem Sinne gestaltete Tasche nicht hat, hinterlässt einen unvollständigen Ethno-Eindruck. Wer will sich das schon gern nachsagen lassen?
In der Wintermode 2009/ 2010 soll die Tasche vor allem farbenfroh und auffällig sein. Die Tasche macht den Look erst komplett und wird so zum richtigen Schmuckstück. Das neue Styling kann mit der entsprechend gestalteten Tasche voll ausgelebt werden, denn vor allem eine zum Outfit passende Tasche setzt mit Leichtigkeit einen modischen Akzent.
Modedesigner bemühen sich darum, die Taschen so phantasiereich und schmuckvoll wie nie zuvor zu gestalten. Die Taschen sollen funkeln und glitzern, werden nach allen Regeln der Kunst verziert, gezogen, gerafft und mit allem Möglichen besetzt. Stickerreien, Pailletten, Perlen, Schüre und Broschen kommen zum Einsatz. Längst bekannte und bewährte Materialien wie Leder, Samt oder Gobelin werden mit neuen Formen und neuen Farben umgesetzt. Es wird auf Einsatz von Naturmaterialien gesetzt und auch in der vielfältigen Farbgestaltung spielen die verwendeten Naturmaterialien der verschiedensten Völker eine wesentliche Rolle bei den handgefertigten Produkten. Olive, Schlamm, Erde und Petrol verkörpern der Ethno-Look. Maisgelb, Kürbis und warmes Grün werden zu Modefarben unserer Taschen.
Ethno Mode: Schuhe
Um die Schuh-Mode macht der Ethno-Look keineswegs einen Bogen – im Gegenteil: die Schuhmesse in Düsseldorf zeigte klar und deutlich, das die Fußbekleidung im Jahre 2010 viele Elemente aus fremden Kulturen für unsere Schuh-Designer Maßstab ihrer kreativen Entwurfsarbeit sind. Ballerina, Mokkasin, Wedges und Sandalen werden im Sommer 2010 den Schuhmode-Trend bestimmen. Das kann auch nicht anders sein, wenn sich die gesamte Modeindustrie auf den Ethno-Look einstellt. Nur das Durchdringen aller Modezweige und die Abstimmung aufeinander bringt den beabsichtigten internationalen Trend unserer Mode zum Erfolg. Ethno-Look in der Oberbekleidung (wie beispielsweise bei Pullis), bei den Schuhen und Taschen sowie bei den Accessoires unterstreicht den beabsichtigten Mode-Trend. Die Farben verhalten sich wie bei der Oberbekleidung und den Taschen – die Schuhe werden farbenfreudig, aber eben angepasst solchen Farbtönen wie Olive, Kürbis, verschiedensten Erdfarben und grünen Naturfarben. Andererseits wird mit Metallic-Effekten genauso gespielt, wie mit Neon-Effekten.
Man findet braune Holzpantoletten mit und ohne Schnallen ebenso wie Open-Ankle-Sandaletten und solche mit großen Schmucksteinen besetzt im echten Folklorestil. Das Extrem dazu können Wildleder-Wedges im knalligen Rot oder Flamingo-pink sein oder schlicht-elegante zweifarbige Holzsandaletten mit Lederriemen. Es gibt geflochtene Kunstwerke aus Leder oder Naturmaterialien bei den Schuhen mit Schnallen und Ösen, der Phantasie bei der Gestaltung der Absätze sind kaum Grenzen gesetzt.
Römer-Sandalen werden kühn variiert, bis über die Waden reichend und in auffallenden Farben zum Blickfang. Seglerschuhe in farblich interessantem Dekor, gestreifte Espandrillo und verschiedenfarbige Wildlederslipper kennen keine Grenzen in ihrer Gestaltungsvielfalt. Selbst bei den Gummistiefeln sind alle Farben vertreten, je greller und bunter, desto besser. Sie werden mit Gold- oder Silbernieten reich verziert. Der Gummistiefel wird zum Fest der Lebens- und Farbenfreude – wer hätte das gedacht?
Schuhverschlüsse sind mit Riemchen und Ösen gebunden oder einfach geschürt. Effektvoll um die Beine gebunden oder mit geflochtenen und gedrehten Schnüren aus Stoff und Riemchen aus Leder verschlossen. Besonders auffällig sind Sandaletten mit Schaft, die entweder den gesamten Vorderfuß oder nur die Zehen freilassend, verziert mit kühn gestalteten Nietenschnallen. Auch quietschbunte Stoffschuhe sind in.
Ein Trend ist, dass immer mehr Kunden ihre Schuhe online kaufen. Vor Jahren war dies noch unvorstellbar, doch wird dieses Thema durch starke Medienpräsenz wie beispielsweise durch die Zalando-Werbespots transportiert und hat überraschenderweise die Verbraucher erreicht. Unterstützt durch Werbemaßnahmen, wie Gutscheinaktionen hat der klassische Versandhandel von Mode neuen Auftrieb erhalten – nur eben nicht auf Katalog- sondern auch im elektronischen Handel. Auch dies eine spannende Entwicklung.
Ethno Mode: Jacken und Mäntel
Die Jacken und Mäntel im Ethno-Look sind charakterisiert durch emotionalen und spannungsvollen Material- und Farbmix. Das Styling ist individuell gestaltet und jedes Thema kann mit einem anderen kombiniert werden. Weiche Strukturen und schmale Silhouetten kontrastieren mit körperumspielenden Formen. Der Stoffmix ist vielfältig und umfasst unter anderem Fell und Leder genauso wie Stoff, Fein- oder Grobstrick und Natur-Materialien, z.B. Leinen, gekochte Wolle oder Jeans-Stoff und Jacquards.
Das Dekor der Jacken und Mäntel steht für Reichtum und Noblesse, aber auch für Sportlichkeit und Tageslook. In den Farben bei Jacken und Mäntel dominieren ebenso wie bei den anderen Kleidungsstücken natürliche Farben aus verschiedensten Ländern, die der Umgebung der Menschen und der Natur entlehnt sind. Man findet aber auch Farben wie Ziegelsteinbraun oder Zinnoberrot, Olivgrün oder Erdbraun. Aber auch Eisblau, Marmor-Grau und Quarz-Rosé. Verzierungen sind bei Jacken und Mänteln ebenso angesagt wie bei Kleidern und werden durch aufgesetzte Taschenformen, Patchwork Verzierungen, Stickereien und Fellapplikationen charakterisiert. Die Kragenformen sind vielfältig, mit oder ohne Reißverschluss, mit Schnallen, Riegeln oder Knöpfen.
Die Formen sind aus fernen Ländern angeregt und werden von den hiesigen Designern übernommen. Da sind leichte Asymmetrien zu finden, längere und kürzere Mäntel, Outdoorjacken, Rundhalsjacken in kurzer und langer Form, Westen und Jacken aus Lammfell oder Lammfellimitaten – kurzum die ganze breite Palette die eine folkloristische Gestaltung bietet. Blousons, Bolero-Jäckchen und Parka mit den verschiedensten Effekten und funktionellen Aspekten sind zusätzlich im Angebot. Zahlreich sind hier Taschen, offen und versteckt, mit und ohne Reißverschluss. Natürlich alles im Ethno-Look gestaltet und mit verschiedensten Accessoires folkloristisch verziert.